© Ulrike Sobick

GEOLOGIE

Das Siebengebirge ist ein Vulkangebiet, das wie eine Ansammlung kleiner Pickel auf dem mächtigen Rheinischen Schiefergebirge aufsitzt. Der erodierte Rumpf dieses Hochgebirges ist das heutige Rheinische Schiefergebirge, das Eifel, Hunsrück, Taunus, Westerwald, Bergisches Land und Sauerland umfasst. Durch Bewegungen der Erdkruste zerbrach diese und eine keilförmige Scholle sinkt seit 40 Millionen Jahren nach unten: die Niederrheinische Bucht. In dieses Senkungsgebiet drang vor 30 Millionen Jahren die Nordsee vor, deren Küste damals bei der heutigen Bundesstadt Bonn lag. An einer Bruchzone drang vor 25 Millionen Jahren Lava aus dem Untergrund nach oben, es folgten gewaltige Vulkaneruptionen von Krakatau-Niveau. Die Landschaft zwischen dem heutigen Porz und dem heutigen Linz wurde mit einer 200 Meter dicken Tuffschicht bedeckt. Das Zentrum der Ausbrüche lag im Bereich des heutigen Mirbesbachtals zwischen Petersberg und Drachenfels. Eine Millionen Jahre lang herrschte Ruhe, dann drang wiederum Lava nach oben. Allerdings waren es nur kleine Mengen, die so zähflüssig waren und so wenig Gasdruck aufbauten, dass sie den Weg an die Erdoberfläche nicht schafften, nicht als Vulkane eruptierten, sondern in der Tuffschicht stecken blieben: eine sogenannte Staukuppe. An über 50 Stellen drang Lava in den Tuff ein, erkaltete und erstarrte zu Trachyt, Latit und Basalt. Vor 400.000 Jahren begann das Rheinische Schiefergebirge sich erneut zu heben, und es hebt sich auch heute noch um einen Millimeter im Jahr an. Durch diese Hebung wurde das Gebiet des Siebengebirges einer verstärkten Erosion ausgesetzt, der weiche Tuff abgetragen, die harten Lavaintrusionen herausmodelliert und blieben als Bergkuppen in der Landschaft stehen: Drachenfels, Oelberg, Weilberg, Stenzelberg, eben alle Berge des Siebengebirges. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch der Rhein, denn er fraß sich jetzt auch in das Rheinische Schiefergebirge hinein: das Mittelrheintal entstand. Auch zur Niederrheinischen Bucht hin tiefte der Rhein sein Bett ein, die Erosionsenergie verstärkte sich und wusch dadurch sozusagen die Kuppen des Siebengebirges frei. Die Gesteine des Siebengebirges liegen seit 25 Millionen Jahren an ihrer Stelle, aber erst in erdgeschichtlich junger Zeit wurde das Siebengebirge als Berglandschaft herausgebildet.

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